Eicher Königstiger EM 300 - Technik und Geschichte
Eicher Königstiger EM 300
Ab 1959 wurde der Eicher Königstiger EM 300 als drittes und damals stärkstes Modell innerhalb der erfolgreichen Raubtierserie gebaut. Der luftgekühlte Dreizylinder-Reihenmotor (EDK-3 Motor mit Direkteinspritzung und 2944 m³ Hubraum) der ersten Reihe hatte eine Leistung von 35 PS. Als Getriebe wurde bei dieser Version des EM 300 das ZF A210 mit acht Vorwärts- und vier Rückwärtsgänge verbaut.
Charakteristisch für die erste Reihe dieser Traktoren waren die speziellen Halterungen der Scheinwerfer,
welche vor der Vorderachse und unterhalb der Motorhaube angebaut waren.
Eine weitere und für die damalige Zeit sehr innovative Besonderheit war die Zapfwelle,
die mit verschiedenen Nenndrehzahlen (540 oder 1.000
Umdrehungen pro Minute) gefahren werden konnte.
Der Eicher EM 300/B
1962 wurde der EM300/B präsentiert, welcher teilweise auch als EM300/II bezeichnet wurde. Aufgrund gestiegener Anforderungen erhöhte Eicher die Leistung des EDK-3 Motors zunächst auf 38 und ab 1963 dann letztendlich auf 40 PS. Innerhalb dieser Modellpflege fande auch der Wechsel auf die neuen Getriebetypen von ZF (A210 II und ab 1964 das A210 III) statt. Damit einher ging auch eine Steigerung des Leergewichts auf 1850 kg und die optionale Möglichkeit ein Schnellläufer-Getriebe zu ordern.
Als äußerliche Änderung fand in dieser Zeit die Integration der Scheinwerfer auf bzw. in die Motorhaube statt. Mit 8 Vorwärts- und 4 Rückwärtsgängen lag die Höchstgeschwindigkeit bei ca. 20 km/h bzw. 28 km/h bei der schnelleren Version EM 300S.
Bis 1968 wurden - alle Versionen zusammengerechnet - über 19.000 Einheiten vom Königstiger EM 300 hergestellt. Diese wurden in erster Linie bei mittleren und großen Betrieben für schwerere landwirtschaftliche Arbeiten eingesetzt.