Über den Lanz Bulldog - Technik und Geschichte

Lanz Bulldog
Liebevoll restaurierter Lanz Bulldog

Die Firma Heinrich Lanz aus Mannheim gehört unbestritten zu den ganz großen deutschen Traktorenherstellern und hat heute noch bei zahlreichen Sammlern und Liebhabern enormen Kultstatus.

Die Ursprünge des Unternehmens reichen bis in das Jahr 1859 zurück, als Heinrich Lanz in das väterliche Unternehmen in Mannheim einstieg. Zunächst wurden hier landwirtschaftliche Maschinen, wie beispielsweise Dampf-Dreschmaschinen, aus Großbritannien importiert und ein Jahr später dann auch in der eigenen Werkstatt gewartet und repariert.

1870 erfolgte dann die Gründung der Firma Heinrich Lanz & Co und nur neun Jahre später wurde mit der Fertigung von eigenen Lokomotiven und Dampfdreschmaschinen begonnen. Der erste Lanz Traktor wurde bereits 1912 produziert. Nach dem ersten Weltkrieg stellte 1921 der einige Jahre vorher in die Firma eingetretene Dipl. Ing. Dr. Fritz Huber einen Rohöltraktor mit 12 PS Leistung und Glühkopfzündung vor. Der Bulldog war geboren!

1923 folgte der Lanz Bulldog Typ HP, welcher bereits mit Allradantrieb und Knicklenkung ausgestattet war und für die damalige Zeit Maßstäbe setzte.

Schriftzug auf einem Lanz Bulldog
Schriftzug auf einem Lanz Bulldog

Ab 1929 wurde, zunächst nur intern, auf die neue Bezeichnung bei den Kühler-Bulldogs auf die sogenannten D-Namen umgestellt. Als Beispiel kann hier der ab 1936 produziert Lanz D 7506 genannt werden. Ein weiterer Meilenstein war die Einführung des Zweigruppen-Schaltgetriebes, welches durch den Ingenieur Lentz konstruiert wurde und ab 1934 zum Einsatz kam.

Das Video zeigt einen Lanz Bulldog bei dem Vorglühen

1942 starb der bisherige Direktor Huber, seine Nachfolge trat Herr Lentz an. Nach dem zweiten Weltkrieg gab es Pläne, auf die mittlerweile stark aufstrebende Dieselmotorentechnik umzusteigen. Jedoch entschieden sich die Verantwortlichen bis Mitte der 50iger Jahre an der Glühkopftechnologie festzuhalten.

1956 kaufte die amerikanische Firma John Deere die Aktienmehrheit der wirtschaftlich angeschlagenen Heinrich Lanz AG. Letztendlich sollte dann die deutsche Traditionsfirma darin aufgehen.